Schnellen

Das Brauchtum des Schnellens ist – so die Legende – aus dem Dreißigjährigen Krieg überliefert. Fuhrmänner sollen damals Pfullendorf vor dem

schwedischen Heer gerettet haben. Die Stadt war demnach mehrere Wochen

belagert, so dass sich Lebensmittel und Munition dem Ende entgegen neigten. Und

was machten die Fuhrmänner, deren blauer Kittel, rotes Halstuch mit Fässle,

schwarze Zipfelmütze und Cordhose sowie die Karbatsche, die Pfullendorfer

Schneller noch heute tragen?

 

Sie fütterten angeblich einen Hund mit allem, was es noch zu essen gab, und jagten ihn zur Stadt hinaus. Die List dabei: Als die Besatzer das überfütterte Tier sahen, begannen die Fuhrmänner laut zu peitschen, um den Eindruck zu erwecken, dass trotz der langen Belagerung erstens noch genügend Schießpulver und zweitens noch ausreichend Essensvorräte vorhanden waren, um sogar die Hunde damit zu füttern. Der Trick funktionierte:

 

Die Schweden zogen ab, die Stadt war gerettet. Das sagt die Legende, es gibt aber auch eine durch alte spitälische Schriften überlieferte Geschichte: So genannte Schwabenkinder – Kinder von armen Tiroler Bauern, die an reiche schwäbische Bauern als Saisonsarbeiter verkauft wurden – sollen das Brauchtum des Schnellens ins Obere Linzgau gebracht haben.

 

Die Hirten sollen sich in den Alpen mit dem Knall verständigt haben. Schweden hin, Bauern her, fest steht, das Schnellen hat sich in Pfullendorf seit Jahrhunderten etabliert. Genau wie das Einschnellen am 6.Januar.